Gym-Klassen löchern drei Grossratsmitglieder und einen alt-Regierungsrat

Rund 70 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Münsterplatz haben heute im Rahmen ihrer Blockwoche Politische Bildung das Rathaus besucht. Teil des Vormittags bildete eine angeregte Fragerunde mit drei Grossratsmitgliedern - Ratspräsident Joël Thüring (SVP), Katja Christ (GLP) und Dominique König (SP) - sowie alt Regierungsrat Hans Martin Tschudi.

schulklasse gym roca 2017
"Was tut ihr Politiker für mehr soziale Gerechtigkeit?" © ParlD 

 

Der Grosse Rat bietet mit «Staatskunde live!» mehrere Besuchsmodule an, der Ablauf eines Rathausbesuchs kann und soll von den Lehrpersonen aber mitbestimmt und mitorganisiert werden. Diesmal wurde gewünscht, dass sich die drei Klassen während der ersten Stunde im Grossratssaal Fragen zur Basler Politik überlegen, in Zweiergruppen und auf Basis der Grossrats-Broschüre. Parallel dazu wurde je einer Klasse das Regierungszimmer gezeigt.

Nach der Pause plauderte alt-Regierungsrat Hans Martin Tschudi Persönliches und Politisches aus seinem früheren Leben als Exekutivvertreter aus. So richtig diskussionsfreudig griffen die Schülerinnen und Schüler dann im Austausch mit den drei Grossratsmitgliedern zum Mikrofon: Wie können junge Menschen das geplante Ozeanium verhindern? Was tun Politiker, um mehr soziale Gerechtigkeit zwischen dem schlechtbezahlten Bauarbeiter und dem topbezahlten Manager zu schaffen? Was hat das Gleichstellungsgesetz gebracht? Die drei Ratmitglieder, vom Parlamentsdienst parteidurchmischt ausgesucht, waren sich naturgemäss nicht immer einig, so namentlich auch bei der Frage nach der Qualität gewisser SVP-Abstimmungsplakate.

Hans Martin Tschudi wiederum fand, das Parlament mische sich stärker als früher in die Arbeit der Regierung ein. Insgesamt boten die Jugendlichen und die Politprofis ein munteres Durcheinander an Fragen und Meinungen, das erst durch das Mittagsglöckchen ein Ende fand - und den Aufruf der Politikvertreter an die Jugendlichen, ihre Mitbestimmungsrechte wahrzunehmen.

Für April 2018 hat sich das Gym am Münsterplatz bereits mit vier Schulklassen angemeldet.  

Text: Eva Gschwind, Parlamentsdienst